Wie immer, wenn ich etwas vor dem Einschlafen lese, findet es auch Zugang zu meinen Träumen. Im Traum bin ich mit meinen Kindern auf der Flucht vor irgendetwas unbestimmten, unbekannten, aber durchaus bedrohlichem und gehe durch leere Strassen, vorbei an blauen Emailleschildern, auf denen in Fraktur unleserliche Namen stehen. Plötzlich sitze ich mit dem Nachbarn am See, flechte einen kleinen Kranz aus Schilf, höre den Libellen zu und ich erzähle ihm, daß ich mich nicht entscheiden kann, ob eine bald zu treffende Entscheidung gut ist. Er blickt mich an und sagt, daß nicht alles, was auf den ersten Blick gut erscheint, auch tatsächlich gut ist, hinter manchem lauert eine Enttäuschung. Ich wache auf und rate, was dieser Traum zu bedeuten hat, finde aber keine Antwort.
Heute hat eine liebe Freundin Geburtstag und ich hoffe, das Wetter hält sich. Mittagszeit. Die Hitze sammelt sich in meiner schmalen Gasse und am Horizont flirren kleine Fata Morganas über die Dächer.
Draußen ist es ganz still, die Flotte übernächtigter Fussballverrückter, die in der Nacht einen furchtbaren Lärm auf dem Dorfplatz gemacht hat, schläft ihren Rausch aus.

1 comment:
Sehr schöner Text. Kam gerade vorbeigesurft und blieb in Ihrem Blog hängen. Und dieser Eintrag beeindruckte mich; erinnert an Sommer in ländlich/nördlicher Gegend; nachdenklich, verträumt ... Viele lose Gedanken, auf ein Bild gemalt.
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